Hygiene

FSME-Risikogebiete in Deutschland

Das RKI hat in seinem Epidemiologischen Bulletin 18/2016 eine aktuelle Darstellung der Frühsommer-Menigoenzephalitis (FSME) Risikogebiete publiziert. Diese Karte ersetzt dabei die Karte der Risikogebiete vom Mai 2015.  

Bei der FSME handelt es sich um eine Zoonose, bei der das FSME-Virus von Zecken auf den Menschen übertragen wird. Die FSME-Erkrankung verläuft meistens biphasisch. In einer ersten Phase treten nach einer Inkubationszeit von 7-14 Tagen lediglich unspezifische, grippeähnliche Symptome bei den Patienten auf. Auf ein kurzes Intervall von etwa 1 Woche folgen anschließend die typischen neurologischen Manifestationen, wie Meningitis, Enzephalitis und Myelitis. Obwohl ein hoher Anteil der Infektionen asymptomatisch verläuft (70-95%) oder die zweite Phase häufig ausbleibt, handelt es sich bei einer symptomatischen FSME, die mit den oben genannten Manifestationen im Nervengewebe einhergeht um ein schweres Krankheitsbild, welches dann auch durchaus zum Tode führen kann. Laut RKI werden FSME-Endemiegebiete zu FSME-Risikogebieten deklariert, wenn ein Erkrankungsrisiko von Personen besteht, welche Zecken ausgesetzt sind und die Erkrankung präventive Maßnahmen begründen.  Dabei wird das FSME-Erkrankungsrisiko anhand der kreisbezogenen Inzidenz der nach IfSG gemeldeten und dem RKI übermittelten FSME-Erkrankungen vorgenommen.

Einen zuverlässigen Schutz gegen eine FSME-Infektion bieten verfügbare FSME-Schutzimpfungen, die von der STIKO für:

  • Personen die in FSME-Risikogebieten wohnen und arbeiten und einem Zeckenstichrisiko ausgesetzt sein können
  • Personen die sich aus anderen Gründen in FSME-Risikogebieten aufhalten und dabei gegenüber Zecken exponiert sein können

empfohlen werden.

Zusammenfassend wird in dieser RKI Publikation das Risiko für eine FSME-Infektion vor allem in Bayern und Baden-Württemberg sowie in Hessen und im südöstlichen Thüringen gesehen. Im einzelnen kommt der an andere Risikogebiete grenzende Landkreis Dachau hinzu. Außerdem befinden sich einzelne Risikogebiet in Mittelhessen (Landkreis Marbug-Biedenkopf), im Saarland (Saar-Pfalz-Kreis), in Rheinland-Pfalz (Landkreis Birkenfeld) und mit dem Vogtlandkreis auch in Sachsen. Aktuell sind 146 Kreise als FSME-Risikogebiet deklariert. Insgesamt nehmen laut RKI die FSME-Risikogebiete langsam zu, wobei sich die Zunahme häufig auf Gebiete direkt innerhalb oder angrenzend an die bereits bekannten süddeutschen Areale beschränkt. Jedoch sind auch in fast allen Bundesländern vereinzelte FSME-Infektionen beobachtet worden. Dies sollte in der Zeckensaison bei vorliegender Symptomatik differentialdiagnostisch bedacht werden.

Einen umfassenden Überblick über die FSME-Risikogebiete und die Empfehlungen zu Impfungen durch die STIKO erhalten sie auf der Homepage des RKI im Epidemiologischen Bulletin 18/2016 . Dieser ist auch die Quelle des vorliegenden Artikels.

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